Das Friedensmahnmal


Ein vergitterter Tunnelschacht in der Umgebung von Leonberg. Hier mussten von 1944 bis April 1945 Inhaftierte des nahegelegenen Konzentrationslagers unter unmenschlichsten Bedingungen für die Rüstungsfirma Messerschmitt arbeiten. In Winterkälte, höllischem Lärm und teilweise giftigen Dämpfen fertigten sie die Tragflächen des Düsenjägers Me 262, von dem sich die Nazis eine Wende im schon halb verlorenen Krieg erhofften. Hunderte starben an Krankheit und Erschöpfung, die meisten an der im Tunnel grassierenden Typhusepidemie. Die Leichen warf man in ein Massengrab auf dem Blosenberg.

Aufgrund eines Wettbewerbes erhielt der Bildhauer und Maler Hans Daniel Sailer 1989 den Auftrag für ein Friedensmahnmal, das u.a. an die Torturen der KZ-Häftlinge erinnern sollte. Gemeinsam mit einigen anderen Künstlern errichtete er in Leonberg eine Art Skulpturenpark, den er in Form einer archäologischen Ausgrabungsstätte konzipierte. Das Denkmal entstand in zweijähriger Arbeit als ein der Öffentlichkeit zugänglicher Prozess: Die Menschen der Stadt schauten oft vorbei, es gab Zustimmung und Protest, leidenschaftliche Diskussionen und ein grosses Zelt sorgte für Unterschlupf und Verpflegung.


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